Kinder- und Jugendgesundheit
MIO ist eine Notfallpädagogische Therapiestelle für Kinder und Jugendliche, die durch traumatische Ereignisse von chronischer Erkrankung bedroht sind. Das können Kinder sein, die unter den Folgen der Coronakrise oder den Auswirkungen von Krieg und Vertreibung leiden.
Erste Hilfe für verletzte Kinderseelen
Wichtigstes Merkmal dieser Anlaufstelle ist, dass sie eine therapeutische Soforthilfe, eine „einfache“ Akutversorgung bietet, um Folgestörungen zu verhindern oder zu vermindern.
Über unsere telefonische Auskunftsstelle 0159-03029448 können schnell und zeitnah Termine und Gespräche vereinbart werden. Danach erhalten Kinder und Jugendliche, die durch ihre Erlebnisse in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind, unterstützende Therapieeinheiten. Das sind körper- und kunsttherapeutische, sowie bewegungspädagogische Angebote. Ein Zyklus ist begrenzt und erstreckt sich über 8 bis 10 Wochen. Nach diesem Zyklus ist, neben dem Kindergarten- und Schulalltag, eine Weiterbegleitung meist noch sinnvoll.
Dazu wird in naher Zukunft auf dem 4.000 m2 großen Gelände im Aufeld, Mannheim Neckarau, eine Nachmittags-Hortgruppe aufgebaut. Dort haben die Kinder die Möglichkeit mit anderen handwerklich, gestalterisch, gärtnerisch, hauswirtschaftlich und künstlerisch tätig zu sein. Hier gibt es auch Tiere, für die regelmäßig Sorge getragen wird. Dieses Miteinander fördert eine langfristige Stabilisierung.
Auswirkungen auf die Entwicklung, auf die physische und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Lt. einer Studie „Kind sein in Zeiten von Corona“ von Dr. Alexandra Langmeyer, Leiterin der Fachgruppe „Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern“, Abteilung Kinder und Kinderbetreuung, Deutsches Jugendinstitut e.V.:
… sind Kinder besonders belastet durch die Trennung von Freunden, das Fehlen des gewohnten Schulalltages, den Mangel an Freizeitaktivitäten
… sind vermehrte Verhaltensauffälligkeiten, Einsamkeitsgefühle, depressive Symtome bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten.
… steigt die Zahl psychosozialer, psychosomatischer, psychiatrischer Krankheitsbilder.
„Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und „nur“ eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.“
(BVKJ Sprecher Jakob Maske)
Eine Arbeitsgruppe von Traumaexpert*innen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm (UKU) hat eine Übersicht für die European Society for Child and Adolescent Psychiatry (ESCAP) erstellt:
„Die Erfahrungen, die Kinder während und als Folge eines Krieges machen müssen, stehen in krassem Gegensatz zu ihren Entwicklungsbedürfnissen und ihrem Recht, in einem sicheren und verlässlichen Umfeld aufzuwachsen. Daher ist es besonders wichtig, dass Kinder, welche schwere psychische Belastungen zeigen, möglichst schnell Hilfe erhalten, die gezielt auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Dafür ist es nötig, Betreuerinnen und Betreuern rechtzeitig eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben“, erklärt Professor Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie.
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Beate Euler
Haardtstraße 22, 68163 Mannheim
Tel.: +49(0)159-03029448